Bestuhlung der Pfarrkirche St. Peter

Neue Stühle werden angeschafft

St. Peter (c) D. Sillekens

Unsere christlichen Gemeinden entwickeln sich durch die Zeit; wie alle gesellschaftlichen Gruppen und Gemeinschaften. Das menschliche Gespür für den „Kitt“ der Gesellschaft wandelt sich beständig. Was uns gestern noch gemeinsam betraf und bestätigt hat, das kann morgen schon kritisch und produktiv durch neue Erkenntnisse erweitert sein. So wandelt sich auch der je eigene Anspruch, an den Aufgaben im Gesamtgefüge beteiligt zu sein. Wie gebe ich heute meiner Verantwortung Ausdruck, und mit welchen Umgangsformen gibt sich die Gemeinschaft zu verstehen? Nimmt sie jede und jeden ihrer Mitglieder mit den Stärken und Schwächen ernst?

Dabei können wir zweierlei beobachten: Wir leben durchschnittlich länger, befristen aber unsere Beteiligungsformen in Vereinen, Gemeinden und ihren Gruppen. Wir gestalten uns in Nähe und Abstand zum gemeinsamen Geschehen. Selbst in den Gottesdienst- und Andachtsformen der Kirche suchen und bestimmen wir selber Sitzplatz und Aufgabe – vorne, mittendrin, hinten oder randständig.

Bildet dabei die „Möblierung“ unserer Kirchen noch den kirchlichen Anspruch unserer „tätigen Teilnahme“ (SC 21) an der Liturgie ab? So wurde jedenfalls im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils vor rund 60 Jahren die Beteiligung aller Gemeindemitglieder an Gottesdiensten charakterisiert.

Für die Pfarrkirche St. Peter in unserer Gemeinde St. Nikolaus möchten wir daher eine neue Bestuhlung anstreben. Die Gemeinderäte St. Nikolaus Nord und Süd haben zusammen mit dem Pastoralteam Erkundungen über die Anschaffung von Stühlen (mit 30 Kniebänken und Polsterauflagen) geprüft. Der Kirchenvorstand hat darüber entschieden und vorsichtig „grünes Licht“ für das Projekt gegeben.

Wir erhoffen in verschiedener Hinsicht einen Gewinn für alle „tätig Teilnehmende“ in unseren Gottesdiensten und Versammlungen:

Die Bankreihen haben eine kurze Sitzfläche und bieten wenig Halt. Die Stühle ermöglichen allen Altersgruppen und bei wachsenden Beschwerden einen sicheren Sitz.

Derzeit gibt es wenig Fläche für Besucher:innen in Rollstühlen und mit Rollatoren. Die Bestuhlung wird Wege und Leerplätze für sie aussparen.

Die Stühle können nötigenfalls fest verbunden werden, je nach situativ geltender Auflage im Gefahrenfall (gilt insbes. außerhalb gottesdienstlicher Feiern in kommerziellen Konzerten, Vorträgen o.ä.).

Wahlweise ließen sich die Stühle für eine größere Frei- und Gestaltungsfläche beiseite räumen.

Es gibt auch inhaltliche Beweggründe, die Bankreihen aufzulösen:

In St. Peter dominiert bis vorne eine breite Geradlinigkeit. Die Stühle sollen im vorderen Bereich halbkreisförmig zu stehen kommen. So fördern sie die äußere (und innere) Konzentration auf die Orte der Verkündigung und der liturgischen (Mahl)-Feier.

Überhaupt können bewegliche Stühle eher den dynamischen und den dialogischen Charakter christlicher Gemeinschaft ausdrücken. Für Gruppengottesdienste, für Katechesen mit Kindern und Jugendlichen können geeignete Kreise (oder andere Anordnungen) gestellt werden.

Bei allem Für-und-Wider: Finden Sie noch weitere Gesichtspunkte, die durch eine neue Bestuhlung unserer kommenden Gemeindebildung guttun?

 

Gehen Sie gerne miteinander und mit den gewählten Gemeindemitgliedern ins Gespräch!

Für die Gemeinderäte und die Kirchenvorstände grüßen Sie

das Pastoralteam St. Nikolaus,

insbesondere Gunda Hagens und Andreas Bühner